Private Krankenkassen: So finden Sie die optimale Absicherung

In Deutschland gibt es derzeit laut Angaben des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft 48 private Krankenkassen. Im Jahr 2013 waren in diesen privaten Krankenkassen rund 8,9 Millionen Bürger versichert. Hinzukommen rund 23,5 Millionen Zusatzversicherungen, die beispielsweise die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung um die Erstattung für Zahnersatz oder Sehhilfen ergänzen.

Private KrankenkassenDas Krankenversicherungssystem in Deutschland ist aufgeteilt in gesetzliche und private Krankenkassen. Das heißt, während der Großteil der Bevölkerung über die gesetzliche Krankenversicherung pflichtversichert ist, besteht für einige Menschen die Möglichkeit, in eine private Krankenkasse zu wechseln. Selbständige, Freiberufler, Beamte und Studenten können sich unabhängig von ihrem Einkommen von der Versicherungspflicht befreien lassen und in die private Krankenversicherung eintreten. Arbeitnehmer müssen jedoch über ein Einkommen über der sogenannten Versicherungspflichtgrenze verfügen. Diese liegt im Jahr 2014 bei 53.550 Euro brutto jährlich und wird 2015 auf 54.900 Euro ansteigen.

Vorteile der privaten Krankenkassen

Wer in der privaten Krankenversicherung versichert ist, genießt abhängig vom Versicherungsvertrag eine ganze Reihe von Vorteilen gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen. Denn während die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung über einen vorgeschriebenen Leistungskatalog feststehen und nur durch wenige Zusatzleistungen erweitert werden können, haben private Krankenkassen die Möglichkeit, mit ihren Kunden eine ganze Reihe von zusätzlichen Erstattungen zu vereinbaren. Dazu gehören beispielsweise die Chefarztbehandlung und die Unterbringung in einem Einbettzimmer bei einem Krankenhausaufenthalt oder aber umfassenden Leistungen für Sehhilfen, Zahnersatz oder Heilpraktikerbehandlungen. Was die private Krankenkasse genau erstattet, ist also vertraglich geregelt. Hinzu kommt, dass Privatpatienten beim Arzt oft bevorzugt behandelt werden und im Wartezimmer oder bei der Terminvergabe weniger Geduld beweisen müssen.

Beiträge bei den privaten Krankenkassen

Private KrankenversicherungIm Gegensatz zur gesetzlichen Versicherung werden die Beiträge für die private Krankenversicherung nicht anhand des Einkommens berechnet. Vielmehr ergibt sich für den Versicherten ein individueller Beitrag, der sich anhand des Alters, der Krankenvorgeschichte, des Berufs und der gewünschten Leistungen ergibt. Um den persönlichen Gesundheitszustand des Versicherten zu ermitteln, wird dazu bei Antrag auf die Versicherung eine Gesundheitsprüfung in Form einer Reihe von Fragen durchgeführt. Die Antworten hierzu und die anderen biometrischen Faktoren dienen dem Versicherer dazu, das individuelle Krankheits- und Kostenrisiko zu ermitteln. Je wahrscheinlicher das Auftreten von Erkrankungen in der Zukunft ist, desto höher der Versicherungsbeitrag.

Versicherte können allerdings bei eher hohen Monatsprämien einen Selbstbehalt mit der privaten Krankenkasse vereinbaren. Dadurch lassen sich die Beiträge oftmals deutlich reduzieren. Der Selbstbehalt sollte jedoch nicht zu hoch angesetzt werden – schließlich muss man als Versicherter Gesundheitsleistungen bis zur Höhe des Selbstbehalts aus der eigenen Tasche bezahlen.

Private Krankenversicherung kann auch Nachteile haben

Neben diesen Faktoren gibt es vor einem Wechsel in die private Krankenversicherung einiges zu bedenken. So ist bei den privaten Krankenkassen beispielsweise keine kostenlose Mitversicherung von Familienmitgliedern möglich. Kinder und Ehepartner benötigen einen eigenen Versicherungsvertrag. Das kann unter Umständen teuer werden und sollte deshalb in die Überlegungen mit einbezogen werden.

Welche private Krankenkasse passt zu meinen Bedürfnissen?

Generell gilt: Keinen Vertrag überstürzt abschließen. Die verschiedenen Tarife unterscheiden sich zum Teil stark hinsichtlich von Preis und Leistung. Daher ist es ratsam, im Vorfeld einen genauen Vergleich durchzuführen und sich ggf. von einem Versicherungsexperten zu den verschiedenen privaten Krankenkassen beraten zu lassen. So findet sich auch dauerhaft ein gutes und günstiges Angebot.

Test der Stiftung Warentest

Die Stiftung Warentest hat Angebote privater Krankenversicherer für Beamte, Angestellte und Selbstständige untersucht und das Preis-Leistungs-Verhältnis bewertet. In den Test kamen nur die leistungsstärksten Angebote. Im Video erklärt Finanztest-Redakteurin Ulrike Steckkönig, worauf es im Test ankam und wie hoch die Beitragsunterschiede bei den untersuchten Tarifen waren.